Unser Museum ist vom 23.12.2024 bis 1.1.2025 geschlossen.
Ausstellungsarchiv
Übersicht der vergangenen Sonderausstellungen
Täglich Bilder fürs Revier
Pressefotografien von Helmut Orwat 1960 – 1992
16.3.2023 – 21.7.2024
Seit 1960 arbeitete Helmut Orwat als Pressefotograf und hielt das Leben im Ruhrgebiet auf seinen Bildern fest, das es heute so nicht mehr gibt. Seine Arbeit gehört zum kulturellen Erbe Westfalens. Eine Auswahl seiner schönsten Fotografien wurde im Schiffshebewerk gezeigt.
Museumsfotografie
Dinge, Orte und Menschen im Fokus von Martin Holtappels und Annette Hudemann
28.3. – 31.08.2023
Fast 30 Jahre lang haben Annette Hudemann und Martin Holtappels die Fotografie im LWL-Industriemuseum geprägt. In dieser Ausstellung wurden verschiedene Bilder gezeigt , welche die Entwicklung eines der besucherstärksten Museen in Westfalen-Lippe widerspiegeln.
Ein neues Eingangsgebäude
Ergebnisse des Architekturwettbewerbs für unser Museum
20.9. - 19.11.2023
Glasfassaden, viel Holz, eine große Dachterrasse mit Blick über den Schleusenpark Waltrop, eine Gastronomie und Stege in einem "Gräsermeer" - so sieht der Siegerentwurf für den Neubau eines Eingangsgebäudes mit Besucherzentrum am Oberwasser des LWL-Museums Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop aus. Dieser wurde in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.
Selfies
Fotos von Sebastian "Sebel" Niehoff
13.5.2023 – 14.04.2024
Im Zeitalter der Smartphones sind Selfies aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sebastian "Sebel" Niehoff hat sie zu einem Kunstobjekt erhoben. Das LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg zeigte in der Studioausstellung "Selfies" eine Auswahl seiner Arbeiten.
Koudelka. Industries
Fotografien von Josef Koudelka
13. 02 - 4.10.2020
Die Ausstellung zeigte 28 Panorama-Fotografien aus der Bilderserie "Industries" des Magnum-Fotografen Josef Koudelka. Die großformatigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind zwischen 1987 und 2009 entstanden. Sie erlaubten einen tiefen Blick in Landschaften, die durch den Eingriff des Menschen drastisch verändert wurden.
Boten, Helfer und Gefährten
Beziehungen von Mensch und Tier im Wandel
28.10.2021 – 24.4.2022
Wie hat sich im Revier das Verhältnis zwischen Mensch und Tier im Laufe der Jahre gewandelt? Welchen Einfluss hatte die Industrialisierung auf die Beziehung und wie sieht das Verhähltnis heute aus?
All dies sind Fragen, welchen diese Ausstellung nachgegangen ist und den Besucher:innen durch eine Sammlung unterschiedlicher Exponate und Bilder einen Eindruck gab.
Museumsfotografie
Dinge, Orte und Menschen im Fokus von Martin Holtappels und Annette Hudemann
28.3. – 31.10.2021
Annette Hudemann und Martin Holtappels haben fast 30 Jahre lang die Fotografie im LWL-Industriemuseum geprägt. Ihre Bilder spiegeln die Entwicklung eines der besucherstärksten Museen in Westfalen-Lippe wider. Die Aufgaben der Fotografie im LWL-Industriemuseum sind vielfältig: Sie dokumentiert Industriebauten und Arbeitsabläufe – vom Dortmunder Hafen bis zu den Glashütten von Murano – und sichert auf diese Weise die bildliche Erinnerung an das Industriezeitalter. Sie porträtiert die Beschäftigten in Produktionsbetrieben und begleitet die museale Arbeit beim Aufbau von Ausstellungen oder der Restaurierung von Denkmalen. Sie erfasst die Objekte der Sammlung, damit die Schätze im Depot jederzeit in den Blick genommen werden können, und fängt Impressionen bei kulturellen Großereignissen wie der ExtraSchicht ein, um die Öffentlichkeitsarbeit des Hauses zu unterstützen.
Josef Koudelka. Industries
Fotografien von Josef Koudelka
13.2.– 4.10.2020
Die Schau zeigte 28 Panorama-Fotografien aus der Bilderserie "Industries" des Magnum-Fotografen Josef Koudelka. Die großformatigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind zwischen 1987 und 2009 entstanden. Sie erlaubten einen tiefen Blick in Landschaften, die durch den Eingriff des Menschen drastisch verändert wurden. Jedes der Bilder hat die ungewöhnliche Breite von 2,80 Metern.
Zeit im Fluss
Mit dem Containerschiff von Basel nach Rotterdam
Fotografien von Elke Fischer unt Texte von Sabine Theil
5.5. – 8.11.2020
Die Ausstellung auf dem Lastkahn OSTARA bot unmittelbare Einblicke in die Welt der Containerschifffahrt auf dem Rhein. Bei ihrer Reise auf dieser Hauptverkehrsader Europas entdeckten Elke Fischer und Sabine Theil beeindruckende industrielle Szenarien und idyllische Landschaften. Gleichzeitig erlebten sie die Leistungen, den Zusammenhalt und die Kameradschaft der international zusammengesetzten Schiffsbesatzung.
Revierfolklore
Zwischen Heimatstolz und Kommerz
29.11.2019 – 8.8.2021
Förderwagen im Vorgarten, Schlägel und Eisen als Schlüsselanhänger und Ruhrpott-Schriftzüge auf T-Shirts – im Alltag finden sich viele Andenken an den Bergbau im Ruhrgebiet. Einige stehen nicht mehr für die Arbeit auf der Zeche, sondern markieren ein besonderes Lebensgefühl und die Verbundenheit mit der Region. Doch was steht hinter dieser Revierfolklore? Ist sie ein Ausdruck von Heimatstolz oder Folge einer Vermarktung der Erinnerung und Kommerzialisierung der Region? Mit diesen Fragen setzte sich die Ausstellung auseinander.
Fabrik. Denkmal. Forum
40 Jahre LWL-Industriemuseum fotografiert von Berthold Socha
18.7. bis 27.10.2019
Erst mit der Fertigstellung des Schiffshebewerk Henrichenburg im Jahr 1899 konnte der Dortmund-Ems-Kanal bis zum Dortmunder Hafen befahren werden. Zu seiner Zeit war das Schiffshebewerk Henrichenburg eines der leistungsfähigsten Hebewerke Europas. Mit dem Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals für größere Schiffe wurde das alte Schiffshebewerk allerdings zu klein und wurde 1970 stillgelegt. Der Abriss des alten Hebewerks wurde vorbereitet, konnte aber von einer lokalen Bürger-Initiative verhindert werden. Nach aufwändiger Restaurierung und Rekonstruktion ist das alte Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop seit 1992 als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich.
Katalog
Fabrik. Denkmal. Forum
40 Jahre LWL-Industriemuseum fotografiert von Berthold Socha
hg. v. Dirk Zache und dem LWL-Industriemuseum
Essen 2019. ISBN 978-3-8375-2116-0
14,95 Euro
Berührte Landschaften
Fotografien von Udo Kreikenbohm
31.3. - 17.11.2019
Der langjährige Zeitungs-Fotograf der WAZ hat bei seinen Reisen durch das Ruhrgebiet viele Bilder gemacht, die nicht die bekannten Sehenswürdigkeiten zwischen Duisburg und Dortmund, Hattingen und Marl zeigen. Er fotografiert in den Zwischenräumen, in denen sich die Menschen bewegen, ihre Spuren hinterlassen. Die „berührten Landschaften“ lenken den Blick auf Situationen, wie wir sie überall im Ruhrgebiet finden. Diese Bilder taugen nicht für Schlagzeilen.
„Die Erde ist ein Mensch-gemachter Park.“ Dieser Satz des amerikanischen Landschaftsfotografen Michael Light könnte sich gerade auf Ballungsräume wie das Ruhrgebiet beziehen. Udo Kreikenbohm, bekannt als langjähriger Presse-Fotograf in Diensten der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, hat diesen „Park“ in den letzten Jahren intensiv bereist.
Sein Augenmerk galt dabei nicht qualmenden Schloten, Fördergerüsten oder anderen Ruhrgebiets-Klischees wie Ascheplatz, Büdchen oder Männerbäuche in Feinripp-Unterhemden. Der Fotograf war vielmehr dort unterwegs, wo wir uns täglich bewegen: Beim Blick aus dem Küchenfenster oder durch die Windschutzscheibe an der roten Ampel auf dem Weg ins Büro begegnen uns diese Landschaften, die als Weg zum Ziel kaum unsere Beachtung finden.
Udo Kreikenbohm ändert das. Seine Landschaften sind von Menschen befreit. Das ist notwendig, denn der Mensch im Bild reduziert den Raum wiederum nur auf seine dienende Funktion und provoziert die falschen Fragen: Woher kommt diese Frau? Was machen die Kinder da? Wohin fährt dieses Auto? Trotzdem haben die Fotos von Udo Kreikenbohm einen konkreten Raum, doch egal ob Marl oder Hattingen, Duisburg oder Dortmund: Diese Räume sind allgegenwärtig, ihre Orte sind austauschbar.
Gegliedert in die Bereiche Industrie, Urban, Wege, Agrar, Wasser und Fremdes, waren Udo Kreikenbohms „Berührte Landschaften“ als Ausstellung erlebbar.
U-Boote
Krieg und Forschung in der Tiefe
9.12.2018 - 15.9.2019
U-Boote bewegen sich in den Tiefen der Ozeane – einer kaum erforschten Umgebung, in die Menschen ohne Schutz nicht vordringen können. Diese Schiffe werden von Soldaten für militärische Zwecke genutzt, aber auch von Wissenschaftlern für ihre Forschungen. In Romanen, Comics und Filmen spielen sie eine wichtige Rolle. Die Ausstellung geht der Faszination auf den Grund, die von U-Booten ausgeht.
Unterseeboote sind ein beliebtes Sujet für Romane und Filme. In der Realität brachten U-Boote in den beiden Weltkriegen Tod und Verderben. Heute nutzen Biologen und Geologen sie für friedliche Forschungen. In der Ausstellung zu sehen sind unter anderem das verrostete Bugsegment eines im Zweiten Weltkrieg versunkenen Klein-U-Boots vom Typ „Seehund“, eine historische Enigma-Chiffriermaschine, Kleidung und andere Original-Requisiten aus dem Film „Das Boot“ und der gerade angelaufenen neuen TV-Serie, ein Torpedo und Minen aus der Zeit des Kalten Krieges, Ausschnitte historischer Filme, Modelle, unbemannte Messfahrzeuge für die Meeresforschung sowie präparierte Tiere und rohstoffhaltige Gesteinsproben aus der Tiefsee. Begleitet wird der Besucher beim Gang durch die Ausstellungsabteilungen von „Pings“, jenen charakteristischen Tönen aus dem U-Boot-Sonar.
"Die Schau im Schiffshebewerk greift ein besonders spannendes Thema auf. U-Boote sind seit dem Ersten Weltkrieg und auch heute noch gefährliche Waffen. Andererseits erlauben sie uns Einblicke in eine Welt, die der Menschheit bislang verschlossen war. Das macht ihre Faszination aus“, sagt Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums.
Feindfahrten
In den unterschiedlichen Epochen hatte das U-Boot nicht immer die gleiche Bedeutung. Für Museumsleiter Dr. Arnulf Siebeneicker ist das Gefährt deshalb auch „ein ebenso aussagekräftiger wie spannender Indikator für den jeweiligen Zeitgeist in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft.“ In den beiden Weltkriegen brachten U-Boote Tod und Verderben. Ihr Einsatz mündete in eine uneingeschränkte Kriegsführung, in der Angriffe ohne Warnung und ohne die Rettung von Schiffbrüchigen erfolgten. Von einem besonders barbarischen Akt zeugt ein Plakat von 1918. Es reagiert auf die Versenkung des Hospitalschiffs „Llandovery Castle“, das vom kanadischen Roten Kreuz betrieben wurde, durch ein U-Boot der deutschen Marine. Nach dem Untergang ließ Kommandant Helmut Patzig auf die Überlebenden schießen. Die nicht minder grausame Realität der Kriegführung unter Wasser nach 1939 führten der Roman „Das Boot“ von Lothar-Günther Buchheim und der darauf basierende Film einem breiten Publikum vor Augen. Museumsdirektor Zache erinnert: „Das löste in Deutschland ab 1973 die erste breit geführte Debatte um die Rolle der Wehrmacht im NS-Regime aus.“
Seit dem Kalten Krieg sind Atom-U-Boote Träger von Massenvernichtungswaffen, die auf Knopfdruck ganze Regionen vom Erdboden tilgen können. „Die Verfolgungsjagden der U-Boote der beiden Supermächte, die sich unter dem Eis der Arktis gegenseitig belauern, sind Kennzeichen dieser Epoche“, so Siebeneicker. Auch heute werden die unterseeischen Flaggschiffe als Motiv staatlicher Propaganda genutzt: Fotografien der Machthaber Putin, Xi Jinping und Kim Jong-un, die an ihren Marinestützpunkten auf U-Booten posieren, zeugen davon.
Neben der „grauen“ Sphäre der gut getarnten U-Boote in der Kriegsmarine gibt es aber eine „gelbe“ Sphäre der für die Ozeanforschung genutzten Gefährte, die neue Erkenntnisse über die Fauna und Flora in der Tiefsee sowie die Geologie des Planeten liefern. Im Mittelpunkt dieser Abteilung steht ein Tauchboot aus dem „Geomar“ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Es kann ohne Besatzung in Tiefen bis zu 6.000 Metern vorstoßen. Auch die Rohstoffgewinnung unter Wasser ist ein Thema dieser Abteilung. In abgesteckten Zonen der Ozeane ist mittlerweile ein Wettstreit der Nationen um den Abbau von Manganknollen und Schwarzen Rauchern ausgebrochen. Zache: „In Deutschland verabschieden wir uns gerade vom Steinkohlenbergbau. Der Bergbau der Zukunft wird sich in den Ozeanen abspielen.“
Unterstützt wird die Ausstellung durch Leihgaben, vor allem aus dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden, dem „Geomar“ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel und dem Deutschen Technikmuseum Berlin.
Katalog
U-Boote
Zwischen Heimatstolz und Kommerz. Das Ruhrgebiet am Ende des Bergbaus in der Populärkultur. Hg. LWL-Industriemuseum, Arnulf Siebeneicker und Phillip Berg
Essen 2018, ISBN 978-3-8375-2068-2. 24,95 Euro
Vom Streben nach Glück
200 Jahre Auswanderung aus Westfalen nach Amerika
15.2. - 28.10.2018
Wohlstand, Freiheit, Abenteuer – das waren die Hoffnungen, die über 300.000 Menschen im 19. und 20. Jahrhundert Westfalen dazu bewegten, in den USA ein neues Leben zu beginnen.
Die Ausstellung „Vom Streben nach Glück“ veranschaulicht die Geschichte dieser Auswanderungsbewegung, beleuchtet die Ursachen, zeichnet Reisewege nach und schildert Biografien westfälischer Emigranten. Das Spektrum der mehr als 100 Exponate reicht von Fotos und Postkarten über ein Schiffsmodell bis hin zu persönlichen Gegenständen der Auswanderer.
Kooperationspartner der Ausstellung ist die Arbeitsstelle für Deutsch-Amerikanische Bildungsgeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Katalog
Vom Streben nach Glück
200 Jahre Auswanderung aus Westfalen nach Amerika. (Hg.) LWL-Industriemuseum, Willi Kulke. 164 Seiten, Essen 2016, ISBN 978-3-8375-1616-6, Preis: 14,95 Euro
Laden und Löschen
Von der Sackkarre bis zum Container
Fotografien aus den Ruhrgebietshäfen
25.3. - 28.10.2018
„Laden“ und „Löschen“ begegnen uns heute meistens als Begriffe aus der Computerwelt, aber in der Fachsprache der Hafenarbeiter bezeichnen diese Wörter das Beladen und Entladen von Schiffen. Mit historischen und aktuellen Aufnahmen gibt die Schau Einblicke in die Entwicklung der Technik und der Arbeitsplätze in den Revierhäfen. Der Kohleumschlag steht im Mittelpunkt. Aber auch anderes Schüttgut wie Erz, Getreide und Sand sowie Stückgut in Säcken, Fässern und Kisten spielten eine große Rolle. Ein Zeichen des Strukturwandels sind die Containerterminals, die 1983 zunächst in Duisburg und später auch in Dortmund und Herne eröffneten.
Die Hochzeit des Kohleumschlags in den 1950er und 1960er Jahren dokumentierte der Stuttgarter Fotograf Ludwig Windstoßer, aus dessen Nachlass das LWL-Industriemuseum interessante Bestände erworben hat. Im Auftrag der Ruhrkohle AG hielt er die beeindruckenden technischen Einrichtungen in Duisburg und Dortmund im Bild fest.
Wie sehr die Häfen zum Revier gehör(t)en, zeigen auch die vielen historischen Postkarten, die das LWL-Industriemuseum besitzt. Die großen Krane und weitläufigen Hafenbecken waren schon immer Wahrzeichen der Städte am Wasser.
Als einziger Binnenhafen taucht „duisport“ in der Liste der 100 größten Häfen weltweit auf. 2017 wurden in den neun dortigen Terminals mehr als vier Millionen Standardcontainer umgeschlagen. Regelmäßige Zugtransporte verbinden Duisburg mit China. Diese aktuelle Entwicklung hat die Herner Fotografin Brigitte Kraemer im Auftrag des LWL-Industriemuseums dokumentiert. 2017 erhielt sie Zutritt zu den streng abgeschotteten Terminals in Duisburg, um dort den Umschlag der Container einzufangen.
Katalog
Laden und Löschen – von der Sackkarre bis zum Container
Fotografien aus den Häfen im Ruhrgebiet, Hg. LWL-Industriemuseum, Arnulf Siebeneicker und Michael Grünwald. 156 Seiten, Essen 2018, ISBN 9783837519419, Preis: 19,95 Euro
Zum Wohl!
Getränke zwischen Kultur und Konsum
7.5.2017 - 14.1.2018
Bier für das Ruhrgebiet, Schnaps für Westfalen – was ist dran an den regionalen Vorlieben für spezielle Getränke? Mit zahlreichen Exponaten, Fotos und Dokumenten zeichnet die Schau eine „Landkarte“ der Trinkkultur nach. Wasser, Schnaps, Bier, Limonade, Milch, Tee und Kaffee – das sind die Getränke, die in den letzten 150 Jahren Westfalen-Lippe prägten.
Seit 10.000 Jahren stellen Menschen selbst Getränke her. Die Industrialisierung beeinflusste das flüssige Kulturgut in doppelter Hinsicht: Sie veränderte die Produktion der verschiedenen Getränke sowie deren Rolle in der Gesellschaft.
Mit zahlreichen Exponaten, Fotos und Dokumenten gibt die Wanderausstellung am Beispiel von Wasser, Limonade, Bier, Schnaps, Wasser, Milch, Kaffee und Tee einen Einblick in die Produktion, das Image und den Konsum des flüssigen Kulturguts im Wandel der Zeit. Welche Rolle spielten Getränke im Alltag? Wie haben sich die Trinkgewohnheiten in den letzten Jahrhunderten verändert? Welche Getränke haben Zuwanderer mit nach Deutschland gebracht? Gibt es typische regionale Trinkgewohnheiten?
Diesen Fragen geht die Ausstellung nach.
Ob Flaschen-Abfüllanlage, Teebeutelpackmaschine, Bauchmelker oder Kaffeeröster: Große und kleine Exponate berichten von Kultur und Konsum der Getränke. Fühl-Bars mit Rohstoffen der Getränkeherstellung und Medienstationen helfen beim Verstehen.
Katalog
Zum Wohl!
Getränke zwischen Kultur und Konsum.
von Mareike Buba, Willi Kulke, Robert Laube, Dietmar Osses, Sven Panthöfer, Jorma Wagner und Theresa Viehoff-Heithorn
Redaktion: Olaf Schmidt-Rutsch hg. v. LWL-Industriemuseum. Essen 2012. ISBN 978-3-8375-746-1. 9,95 Euro
Inseln in Sicht
Fotografien von Sylt, Hiddensee und Mallorca
22.9. - 13.11.2016 und 7.3. - 12.11.2017
In der Ausstellung auf dem Schleppkahn "Ostara" werden Fotografien von Sylt, Hiddensee und Mallorca gezeigt. Die Präsentation auf dem historischen Schiff ergänzt die Ausstellung „Reif für die Insel. Tourismus auf Sylt, Hiddensee und Mallorca“, die im Hafengebäude des Schiffshebewerks Henrichenburg bereits seit dem Frühjahr 2016 viele interessierte Besucher angezogen hat.
Inseln sind der Inbegriff von Urlaub. Auf einem überschaubaren Stück Land, von Wasser umgeben, versprechen sie einen wohltuenden Abstand zum alltäglichen Trott. Drei solcher „Paradiese“ werden auf der „Ostara“ vorgestellt: Sylt, Hiddensee und Mallorca. Sie ziehen nicht nur Massen von Feriengästen, sondern auch renommierte Fotografinnen und Fotografen in ihren Bann. Die Künstler interessieren sich sowohl für die Landschaft, die unter dem Einfluss der Gezeiten täglich ihr Gesicht verändert, als auch für das bunte Treiben der Strandtouristen, die auf den Inseln ihr Urlaubsglück suchen.
Reif für die Insel
Tourismus auf Sylt, Hiddensee und Mallorca
25.5.2016 - 19.3.2017
Urlaub ist die kleine Flucht aus dem Alltag. Und nirgendwo kann man die arbeitsfreien Wochen schöner verbringen als auf einer Insel – die wärmende Sonne, das rauschende Meer, kreischende Möwen und Sand zwischen den Zehen, so fühlen wir uns wohl.
Sylt, Hiddensee und Mallorca sind Ferienparadiese. Jede dieser Inseln verkörpert ein bestimmtes Klischee: Die Insel der Schönen und Reichen in der Nordsee, die Insel der Einzelgänger und Naturliebhaber in der Ostsee, die Insel der Massen und der Stars im Mittelmeer. Die Wirklichkeit ist vielschichtiger.
Mit 500 Exponaten - Plakaten, Postkarten, Souvenirs, Bademode, Gemälden und Fotografien - zeigt die Ausstellung, wie sich der Tourismus an den verschiedenen Orten entwickelt hat. Das Spektrum der Exponate reicht vom 100 Jahre alten, mit Rüschen besetzten Badeanzug für Damen bis zur Jukebox mit Strandhits, vom Westerland-Bass eines Mitglieds der Rockband "Die Ärzte" bis zum Original-Inventar eines kompletten Gästezimmers aus Hiddensee, von Bällen aus den Sylter Golfclubs bis zum Sangria-Eimer vom Ballermann. Video-Interviews mit Insulanern, die ganz persönliche Geschichten erzählen, bereichern die Präsentation.
Drei Leitfragen haben die Konzeption bestimmt: Wie wurden die Inseln entdeckt? Wer fuhr und fährt aus welchen Gründen dorthin? Welche Folgen hat der Tourismus für die Zielorte? Rund um drei große Inselreliefs zeigt die Ausstellung Antworten auf diese Fragen. Die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten dieser Inseln offenbaren, wie die Deutschen ihren Urlaub verbringen – vom Kaiserreich bis heute, in Ost und West, im Inland und im Ausland.
Tatsächlich steckt in der Geschichte des Tourismus mehr als Sonne, Sand und Meer. Urlaub ist die Kehrseite der Arbeitswelt und immer auch ein Spiegel der Gesellschaft. Veränderungen machen sich immer auf beiden Seiten bemerkbar.
Katalog
Reif für die Insel
Tourismus auf Sylt, Hiddensee und Mallorca, Hg. LWL-Industriemuseum, Arnulf Siebeneicker und Mathias Wagener, 455 Seiten, Essen 2016, ISBN 978-3-8375-1668-5, Preis: 19,95 Euro.
Wanderarbeit
Mensch – Mobilität – Migration
13.08.2015 - 03.04.2016
Die Ausstellung beleuchtet die verschiedenen Formen der Wanderarbeit, ihre vielfältigen Ursachen und die Auswirkungen, die mit dem Verlust von Heimat einhergehen.
Die Ausstellung setzt acht historische Wanderberufe in Szene und stellt ihnen sieben aktuelle Berufsfelder entgegen: Schäfer, Schausteller, lippische Ziegler, Scherenschleifer, ostwestfälische Heringsfänger, Amerikaauswanderer, italienische Eismacher, spanische Gastarbeiter - dies sind die klassischen Wanderarbeitsberufe in der Geschichte. Als Arbeitsmigranten heutiger Tagen werden Bauarbeiter, polnische Spargelstecher, rumänische Pflegekräfte, Pendler, Beschäftigte in Callcentern, Auswanderer und Flüchtlinge vorgestellt.
Das Spektrum der Exponate reicht vom Fahrrad eines Scherenschleifers über das Spielkarussell eines Schaustellers, eine historischen Eismaschine bis hin zu angeschwemmten Habseligkeiten der Menschen, die versuchen, aus Afrika über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen und auf der italienischen Insel Lampedusa stranden. Film- und Tondokumente zeigen das Leben der schlecht bezahlten Wanderarbeiter auf Baustellen in Deutschland und präsentieren die Erinnerungen von Gastarbeitern an ihre ersten Jahre in Deutschland.
Eines ist den Arbeitsmigranten damals wie heute gemeinsam: Sie wandern, weil ihr Beruf es erfordert oder weil sie in der Heimat nicht genügend Arbeit finden. Neben Armut, wirtschaftlicher Not, Karriereaussichten oder der Lust auf Abenteuer und Veränderung spielt heute auch immer öfter die Globalisierung des Arbeitsmarktes eine große Rolle.
Katalog
Wanderarbeit
Mensch - Mobilität - Migration. LWL-Industriemuseum (Hg.), Klartext Verlag , Essen 2013. ISBN 978-3-8375-0957-1, 160 Seiten, Preis 14,95 Euro.